
LUSTSCHLOSS FASANERIE
Baukunst und Leben in der Sommerresidenz
Sonderausstellung der
Kulturstiftung des Hauses Hessen
im "Badehaus" von Schloss Fasanerie
vom 24. Juni bis 15. Oktober 2023
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr
Führung sonntags um 15 Uhr
Warum sind die Dächer des Schlosses von Ananasaufsätzen bekrönt? Wo lebten die Dienstboten und -mägde? Wie wurden die Säle des Schlosses genutzt? Unter dem Titel "Lustschloss Fasanerie" widmet sich die diesjährige Sonderausstellung der Geschichte von Schloss Fasanerie und der seiner Bewohner und Bewohnerinnen. Hier wird die ein oder andere Frage zu Hessens schönstem Barockschloss beantortet.

Fürstbischöfliche Sommerresidenz
Die Ausstellung, die im Badehaus des ehemals kurfürstlich hessischen Schlosses Fasanerie gezeigt wird, erzählt dessen Baugeschichte, die vor knapp 290 Jahren, um das Jahr 1735, begann. Damals errichtete der Fuldaer Fürstabt Adolph von Dalberg etwa sieben Kilometer südlich seiner Residenzstadt einen Jagdsitz mit einer sogenannten „Wilden Phasanerie“ und einem Herrenhaus, das „Adolphshof“ genannt wurde.
Nur fünf Jahre später ließ sein Nachfolger, der spätere erste Fürstbischof Amand von Buseck, diesen Jagdhof von seinem Hofbaumeister Andreas Gallasini zu einem repräsentativen Schloss ausbauen – der „Hochfürstlich fuldaischen Sommerresidenz Fasanerie“. So entstand bis 1754 ein barockes „Lustschloss“ mit über 140 Zimmern. Bis 1802 residierten nacheinander vier Bischöfe im Schloss Fasanerie. Neben den Räumlichkeiten des jeweiligen Hausherrn bot das Schloss Ende des 18. Jahrhunderts etwa zehn Gästen sowie 40 Bediensteten Platz. Letztere – angefangen beim Haushofmeister bis hin zum Büchsenspanner und den Bettmägden – sorgten für den Betrieb der Hofhaltung.
Residenz des Fürsten von Fulda, Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien
Obwohl er nur vier Jahre – von 1802 bis 1806 – als Fürst von Fulda regierte, stattete Wilhelm Friedrich von Oranien, der spätere König der Niederlande, als neuer Eigentümer zahlreiche Räume des Schlosses im Stil seiner Zeit neu aus, nicht zuletzt, um hier 1803 das preußische Königspaar zu empfangen.

Kurfürstliches Lustsschloss
Nach 1816 fiel Schloss Fasanerie an das Kurfürstentum Hessen-Kassel, und es war Kurfürst Wilhelm II., der die Nebenresidenz ab 1825 in Teilen umgestalten ließ. Sein Architekt Johann Conrad Bromeis nahm insbesondere im Inneren des Schlosses tiefgreifende Neuerungen vor.
Was zeigt die Ausstellung?
Die Ausstellung zeigt die baugeschichtliche und kulturhistorische Entwicklung von Schloss Fasanerie als Lustschloss und Wohnort.
Hierzu werden von Fürstbischof Amand von Buseck eigens angefertigte Entwurfszeichnungen präsentiert sowie bislang noch unveröffentlichte Gemälde der ursprünglichen Ausstattung des 18. Jahrhunderts.

Es werden seltene Zeugnisse der ehemaligen Schlosskapelle gezeigt, die bis zu den Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert einen großen Teil des Südflügels einnahm. Darüber hinaus ist ein Möbelstück aus dem Besitz des oranischen Herrsches in Fulda zu sehen wie auch erhaltene Fragmente sehr seltener handgedruckter Tapeten aus seiner Zeit.
Auch der Frage, wo welches Personal wohnte und wer für welche Bereiche zuständig war, geht die Ausstellung nach. Ferner präsentiert sie Bromeis‘ Pläne für die Änderungen der Raumaufteilung. Neben seinen Entwürfen für die Neugestaltung der Säle werden auch von ihm entworfene Möbel und Öfen gezeigt. Zudem wurde speziell für die Ausstellung im zweiten Obergeschoss des Schlosses die Kammer einer „Garderobe-Jungfer“ orginalgetreu eingerichtet. Dieser Dienstbotenbereich ist im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr
Eintritt: 7,50 Euro / 6,50 Euro (ermäßigt) / 4,50 Euro (Schüler)
Führungen
Öffentliche Führung sonntags 15 Uhr nach vorheriger Anmeldung (10,50 Euro / 9 Euro / 5,50 Euro)
Führung für Gruppen nach Vereinbarung (max. 15 Personen): 150 Euro pro Gruppe
Schlossführung
Ergänzend zum Besuch der Sonderausstellung empfiehlt sich die Teilnahme an einer Führung im Schloss Fasanerie (zu ermäßigtem Preis).
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